Infos zur Reise

Die Pflanzen- und Tierwelt Estlands ist in ihrer Vielgestaltigkeit europaweit einzigartig. Riesige Regenmoore, taigaartige Wälder und traditionell extensiv genutzte Offenlandschaften liegen dicht nebeneinander. Stark mäandrierende Flüsse durchziehen das Land. An den unberührten Küsten erstrecken sich orchideenreiche Strandwiesen und Wacholderheiden. Vor der Küste liegt ein Archipel aus hunderten, vielfach unbewohnten Inseln.

Die Reisezeit ist so gewählt, dass wir den Vogelzug (Seetaucher, Meeresenten, Wattvögel, Kleinvögel), der im Baltikum noch im Gange ist, noch miterleben können. Die sonst im Jahresverlauf sehr unscheinbaren Arten (Rauhfußhühner, Spechte und Eulen) stehen ebenso auf dem Programm, wie die Arten mit östlichem Verbreitungsschwerpunkt (Karmingimpel, Sperbergrasmücke, Schreiadler und Zitronenstelze).

Die botanisch Interessierten kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn nicht nur Frühblüher wie Kuhschellen, Trollblumen oder Anemonen blühen in verschwenderischer Pracht, sondern auch die ersten Orchideen.


Das Königreich der Artenvielfalt

Die Reisezeit ist so gewählt, dass wir den spektakulären Vogelzug (Seetaucher, Meeresenten, Gänse) auf dem baltischen Weg noch gut mitbekommen. Daneben stehen die im Jahresverlauf sehr unscheinbaren Arten (Rauhfußhühner, Spechte und Eulen) ebenso auf dem Programm, wie Vögel mit östlichem Verbreitungsschwerpunkt (Karmingimpel, Sperbergrasmücke, Schreiadler und Zitronenstelze). Die botanisch Interessierten kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn Frühblüher wie Kuhschelle, Leberblümchen und Anemone, sind schon in verschwenderischer Pracht anzutreffen. Je nach Witterungsverlauf blühen die ersten Orchideen. Einen Einblick bekommen wir auch in die baltische Geschichte, die über Jahrhunderte auch eine deutsche war. Wuchtige Ritterburgen, traditionelle Holzhäuser und Kirchen unterschiedlicher Religionen liegen auf unserem Weg.

1. Tag: Ankunft in Tallinn – Estlands Hauptstadt

Wir fliegen morgens nach Tallinn – Estlands Hauptstadt. Noch am Flughafen treffen wir auf unseren Reiseleiter – Andreas Weber. Ein Reisebus bringt uns zunächst zu einer Führung durch die Altstadt Tallinns. Sie ist die intakteste mittelalterliche Stadt in Europa. Sie hat immer noch das ursprüngliche Straßensystem aus dem 13. Jahrhundert. Viele Häuser aus dem 15. Jahrhundert stehen noch in ihrer ursprünglichen Größe und Form da. Gleichfalls sind alle wichtigen und repräsentativen Regierungsgebäude sowie Kirchen unversehrt. Nach der Stadtführung fahren wir zur ersten Unterkunft nach Pedase in den Nordwesten Estlands. Das isoliert liegende Hotel ist traumhaft eingebettet in einen Dünenkiefernwald, nur wenige Meter von der Ostsee entfernt. Gartenrotschwanz und Grauschnäpper fliegen umher, auch Erlenzeisige und Karmingimpel zeigen sich. Am Abend unternehmen wir eine Wanderung durch die Dünen und am Strand entlang. Hier bekommen wir einen ersten Eindruck vom beeindruckenden Zuggeschehen an der Ostsee. Erfreuen können wir uns außerdem an Kuhschellen und Schlüsselblumen, die jetzt in prachtvoller Blüte stehen.

2. Tag: Birkhahnbalz

Sehr früh aufstehen heißt es an diesem Tag. Dafür erwartet uns mit der Birkhahnbalz ein Naturschauspiel, das es so in Mitteleuropa nicht mehr gibt. Beeindruckend ist nicht nur das Spiel und die Anzahl der anwesenden Hähne, sondern vor allem die einmalige Artenkombination aus Schlagschwirl, Wiesenweihe, Uferschnepfe und Wachtelkönig. Fast jedes Jahr gelang uns die Beobachtung von Auerwild in diesem fast menschenleeren Gebiet. Nach einer Regeneration am späten Vormittag im Hotel fahren wir ins Naturschutzgebiet Növa, wo uns die Beobachtung von Dreizehenspecht, Steinadler und Raubwürger gelingen sollte. Auf dem Tanajärv brüten Singschwäne. Längere Zeit wollen wir uns auf den riesigen Waldbrandflächen und offenen Dünen aufhalten, um Brachpieper und Flussregenpfeifer zu suchen. Auf dem nährstoffarmen Regenmoor finden wir viele Vertreter der Heidekrautgewächse, wie Sumpfporst, Rosmarienheide oder Krähen- und Moosbeere. Auch der Gagelstrauch und verschiedene Sonnentauarten wachsen hier.

3. Tag: Seetaucher am Kap und Lagunenstadt Haapsalu

Heute fahren wir nach Haapsalu, einem ehemaligen Kurort russischer Zaren und des Komponisten Peter Tschaikowski. Unser Hotel liegt unmittelbar an der Lagune, mit tollen Beobachtungsmöglichkeiten für Seeadler, Küstenseeschwalbe, Hauben- und Ohrentaucher. Besonders für Fotografen ergeben sich phantastische Motive, da die Ohrentaucher nur wenig Scheu zeigen. Zuvor besuchen wir das Kap Pöösaspea – einem idealen Ort um Seetaucher (Eis-, Stern- und Prachttaucher), Meeresenten (Eis-, Samt- und Trauerenten), ziehende Greifvögel (Wespenbussard) und Kleinvögel (Thunberg-Schafstelzen, Strandpieper) zu beobachten. Später sind wir im Naturschutzgebiet Silma auf der Halbinsel Noarotsi unterwegs, wo wir an flachen Seen und ehemaligen Meeresbuchten beobachten. Hier kommen Rothalstaucher und Zwergmöwen vor. In den riesigen Schilfwäldern sind Rohrdommel, Beutelmeise und verschiedene Rohrsängerarten zu hören und zu sehen. Baumfalken jagen nach Libellen. Ein Besuch auf Gut Lykholm zeigt uns die untergegangene Welt der Deutschbalten.

4. Tag: Maritimer Tag auf Hiumaa

Eine Schiffstour zur zweitgrößten Ostseeinsel Estlands ist ein besonderes maritimes Erlebnis. Auf der 90-minütigen Überfahrt beobachten wir Schmarotzerraubmöwen, die rasant neben dem Schiff jagen oder verschiedene Entenarten wie Eis-, Trauer-, Samt- und besonders viele Bergenten, die das ruhige Wasser zwischen den Inseln gern zur Zugzeit aufsuchen. Hiiumaa (schwedisch Dagö -Taginsel) ist nur an den Küsten spärlich besiedelt. Im Inselinneren finden sich ausgedehnte Wälder und offene Moore. Unser Ziel ist die Kemubucht, wo wir im Flachwasser nach Limikolenarten (Kiebitzregenpfeifer, Zwerg- und Temminckstrandläufer) und der Raubseeschwalbe Ausschau halten! Eine kleine Kolonie von Säbelschnäblern ist hier in den letzten Jahren entstanden. Mit Sicherheit wir auch Kegel- und Ringelrobben sehen.

5. Tag: Maatsalu-Nationalpark

Der fast 500 qkm große Matsalu-Nationalpark, den wir besuchen, wurde schon im Jahr 1957 gegründet und umfasst im Wesentlichen das riesige Delta des Flusses Kasari. Auf seiner Nordseite besuchen wir verschiedene Gebiete. So einen Turm bei Haeska, wo viele Limikolen und noch nordwärts ziehende Zwergschwäne zu erwarten sind oder bei Pögari, einer der bedeutendsten Rastplätze für Weißwangengänse im Baltikum. Hier befindet sich außerdem einer der wenigen Brutplätze der mitteleuropäischen Form des Alpenstrandläufers. Das verfallene schwedische Herrenhaus “Vaike-Roude” und sein herrlich verwilderter Park sind ideal für die Beobachtung von Weissrückenspecht, Zwerg- und Grauschnäpper, Pirol und Rotdrossel. Auch klassische „Ostarten“ wie Grünlaub- und Buschrohrsänger kommen hier vor. Auf den vorgelagerten Wiesen ist die Beobachtung von Elchen sehr wahrscheinlich. Auf den steinigen Feldern von Soo-Otsa, die wir am Nachmittag besuchen, kommen der Ortolan und weitere Vögel der Offenlandschaft vor. Den späten Abend widmen wir den Eulen! Sperlingskauz und Habichtskauz, aber auch Ziegermelker wollen wir sehen und hören.

6. Tag: Schelladler am Kasari und Elche bei Kloostri

Heute wechseln wir abermals unseren Standort. Es geht in den Südwesten Estlands an die Rigaer Bucht. Zuvor suchen wir am Kasari nach Schell- und Schreiadlern. Der frei mäandrierende Fluss ist eingebettet in eine traumhafte Kulturlandschaft. Die darin liegenden Wiesen zeigen eine artenreiche Fauna und Flora. Vom Beobachtungsturm bei Kloostri haben wir Einblick in das unzugängliche Gebiet des Deltas, in dem Elche nicht bejagt und deshalb am Tage sichtbar sind. Je nach zur Verfügung stehender Zeit, halten wir noch am Audru-Polder bei Pärnu, das zu den wichtigsten Rast- und Brutgebieten von Enten und Limikolen in Estland gehört. Am Abend erreichen wir unsere Ferienhäuser direkt an der Rigaer Bucht. Jedes Haus verfügt über Meeresblick, so dass sich Mittelsäger, Prachttaucher und die vielen Sandregenpfeifer leicht beobachten lassen.

7. Tag: Goldregenpfeifer und Merlin im Regenmoor

Der Nationalpark Nigula-Moor besteht im Wesentlichen aus einem riesigen Regenmoor. Hier haben Bruchwasserläufer, Goldregenpfeifer und Raubwürger ihre natürlichen Brutgebiete. Beeindruckende Urwälder mit gigantischen Baumriesen, viel Totholz und üppige Bodenvegetation, finden sich im Zentrum des Regenmoores. Hier sind Zwergschnäpper, Grau- und Weissrückenspecht zu Hause. Der Merlin jagt oft über das spärliche bewaldete Moor, manchmal von Sturmmöwen attackiert. Eingerahmt wird das Moor durch eine artenvielfältige Kulturlandschaft, in der die Dächer der einsamen Höfe noch Storchennester tragen und in der Wendehals, Braunkehlchen und Schreiadler nicht selten sind. Die Nachtexkursion führt uns in die „Western Taiga“. Hier gilt unser Interesse wieder den Eulen (Sperlings,- Raufuß- und Habichtskauz), die wir in der „baltischen Stille“ ebenso hören wollen, wie den Ziegenmelker und die Waldschnepfe.

8. Tag: Fischteiche und Strandwiesen

Sehr spannend sind die Wiesenlandschaften und die Küstenüberflutungsmoore an der Rigaer Bucht. Zu den natürlich hier vorkommenden, in Deutschland schon seltenen Arten, wie Braunkehlchen, Wiesenpieper und Schafstelzen, treffen wir jedes Jahr auf Zitronenstelze, Blaukehlchen und Sperbergrasmücken. Die Wattflächen sind immer gut für Sumpfläufer und Odinshühnchen, ganz sicher aber für Dunkle Wasserläufer, Große Brachvögel und Rotschenkel. In den nahegelegenen Fischteichen sind Rohrdommel, Bartmeise und verschiedene Rohrsängerarten als Brutvogel zu finden. Während die attraktiven Kampfläufer im Prachtkleid noch auf dem Durchzug sind, brüten die Uferschnepfen schon.

9. Tag: Riga – Lettlands Hauptstadt

Am Vormittag fahren wir über die nicht weit entfernt liegende Grenze nach Lettland und weiter bis zur Hauptstadt Riga. Hier haben wir noch Zeit für eine Stadtführung. Die Stadt unterscheidet sich sehr deutlich von Tallinn. Besonders die im Jugendstil errichteten Stadtteile und das Zentrum am Fluss Daugava wollen wir besichtigen. Am Nachmittag kehren wir nach Deutschland zurück.

Hinweis zur FSME-Impfung

Für eine Reise nach Estland zwischen April und Oktober wird vom Auswärtigen Amt eine Schutzimpfung gegen die sogenannte Frühjahr-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) empfohlen. Diese Art der Hirnhautentzündung kann in Risikogebieten, wozu ganz Estland gehört, durch Zeckenbiss übertragen werden. Wenn Sie also auf „Nummer Sicher“ gehen wollen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen und nach einer FSME-Schutzimpfung fragen.
Generelle Hinweise

Nicht enthaltene Leistungen

  • Reiseversicherung
  • Mittagessen, bzw. Lunchpaket

Reiseleiter:

Andreas Weber

Reisezeit:

11. Mai bis 19. Mai 2024

Inklusivleistungen

  • 9 Tage/ 8 Übernachtungen mit Frühstück und Halbpension
  • Flug Deutschland – Tallinn
  • Flug Riga – Deutschland
  • estnische Reiseleitung / Führer bei den Exkursionen (deutschsprachig)
  • Begleitung durch Mitarbeiter der NationalparkTours mit ornithologischen und botanischen Fachwissen
  • alle Transfers vor Ort
  • Fähre nach Hiiumaa

Preise

2.780,00 € pro Person im Doppelzimmer
2.950,00 € pro Person im Einzelzimmer

weitere Informationen und Buchung:

info@nationalpark-service.de

Anfrage zu dieser Reise

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